Kärnten Sonntagsfrage: FPK nach vier Monate wieder auf Platz eins

16. Februar 2013 § Hinterlasse einen Kommentar


Eine sehr interessante Studie zur Kärntner Landtagswahl erreichte uns gestern. Das Humaninstitut veröffentlichte drei Wochen nach ihrer letzten Sonntagsfrage eine Neue – und das mit spektakulären Werten.

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Die Tageszeitung Die Presse bringt selten Wählerbefragungen heraus, aber mit der Aktuellen publizierte sie eine der Interessantesten, die seit dem vergangenen August erschienen ist. Das Klagenfurter Humaninstitut befragte dafür 650 wahlberechtigte KärntnerInnen und Folgendes kam dabei heraus.

Die Parteien im Einzelnen

Die FPK übernimmt nach über vier Monaten wieder die Führung in den Umfragen und erreicht das selbe Resultat wie damals, nämlich 29 Prozent, womit sie am besten Ergebnis von Ende August kratzen. OGM sah die Freiheitlichen damals bei 30 Prozent – diesen Wert erreichten sie danach nie wieder. Aber Umfragen wird die Regierungspartei momentan wenig interessieren, wie man den Schlagzeilen entnehmen kann, aus denen die FPK momentan gar nicht mehr rauskommt. Allen voran über die Konzertreihe, die seit Donnerstag läuft. Damit handelte man sich eine weitere Anzeige wegen Amtsmissbrauchs ein. Diesmal traf es den Finanzlandesrat – oder in diesem Zusammenhang Volkskulturreferent – Harald Dobernig, gegen den die Staatsanwalt bereits ermittelt, da er in der Hypo-Causa als Vermittler agiert haben soll.

Es gab seit August genau zwölf Wählerbefragungen zur Kärntner Landtagswahl und in zehn davon landete die SPÖ auf Platz eins. Zwei mal gelang das nicht und zwei mal war es beim selben Institut. Anfang November landeten die Sozialdemokraten beim Humaninstitut mit 27 Prozent auf Platz zwei hinter der FPK. Das war auch gleichzeitig der schlechteste Wert der Umfrageserie, und diesen erreichen sie auch in der aktuellen Umfrage. Dieser Absturz zeichnete sich eigentlich nicht ab – bei Market am vergangenen Sonntag befand man sich mit 34 glasklar auf Platz eins. Die FPK folgte mit elf Prozent Abstand. Gallup sah die SPÖ einen Tag davor immerhin bei 32 Prozent und sechs dahinter die Freiheitlichen, so gesehen ist der aktuelle Wert sehr interessant. In zwei Wochen ist Wahl, spätestens dann wissen wir, wie viel diese Befragung wert ist.

Platz drei übernimmt überraschenderweise das Team Stronach mit einem neuen Spitzenwert. Denn die 17 hat die Partei von Gerhard Köfer bis dato noch nicht erreicht – nicht mal bundesweit. Damit würde das Team fix in die Regierung einziehen – für eine Koalition würde es allerdings laut dieser Umfrage nicht reichen. Interessant ist aber auf alle Fälle, dass das Team Stronach nur beim Humaninstitut solche Werte erreicht. Bereits in der vergangenen Sonntagsfrage von diesem Institut erreichte es mit 16 Prozent und Platz drei ein Spitzenergebnis.

Auch überraschend ist die Prognose für das BZÖ, das auf Platz vier landet. Das gelang in der Umfrageserie tatsächlich noch nie. Der Wert ist mit zehn auch ungewöhnlich hoch. Aber tatsächlich deuten die vergangenen fünf Umfragen darauf hin, dass das Bündnis den Einzug in den Landtag schaffen wird. Gescheitert ist es zuletzt nur beim Market-Institut Anfang Dezember. Aber bei Market hatte die Partei nie wirklich gute Karten – diese bescheinigte ihr lediglich am vergangenen Sonntag den Einzug. Bei den anderen zwei Wählerbefragungen im Dezember und August klappte dieser nie.

Dicht gefolgt kommt die ÖVP, die erneut unter zehn Prozent landet. Das war bereits vor drei Wochen der Fall – damals kam das beinahe einer Sensation gleich, da sie in den drei Monaten davor immer zweistellig war. Dass die Partei von Gabriel Obernosterer nicht an das Ergebnis von 2009 erreichen wird, war eigentlich nach dem Geständnis und Rückzug von Josef Martinz klar. Lediglich in einer Sonntagsfrage seitdem kam die Volkspartei annähernd an das Ergebnis von der letzten Wahl – und das war die von GMK/TrendCom Ende Dezember, wo sie auf 15 Prozent und Platz drei kam. Solch eine Prognose erreichte man davor und danach nie wieder.

Und nun kommt die eigentliche Sensation: Das erste Mal seit August sind die Grünen unter zehn Prozent. Tatsächlich kam das in den elf Befragungen davor nie vor. Dabei war bei der Partei von Rolf Holub ja quasi schon fix, dass ihr Ergebnis erstmals in ihrer Kärntner Geschichte zweistellig sein wird – und nun dieser Rückschlag. Erst vergangene Woche gab der Kärntner Spitzenkandidat gegenüber der APA als Wahlziel – ähnlich wie Josef Bucher – aus, einen Regierungssitz ergattern zu wollen. Allerdings wird es mit solch einem Ergebnis nicht klappen. Aber einen kleinen Wermutstropfen gibt es: Mit acht Prozent würde man dennoch das beste Ergebnis im südlichsten Bundesland Österreichs erreichen.

Mehrheitsfindung

Leider wurden die sonstigen Parteien diesmal nicht abgefragt, was die Majoritätshürde auf 50 Prozent hochschraubt. In eine Zweierkoalition schaffen es damit, wie schon seit Ende Dezember in jeder Umfrage, nur die SPÖ gemeinsam mit der FPK – allerdings würde der Landeshauptmannsessel die Partei wechseln, da die Freiheitlichen Platz eins belegen. Was nicht möglich wäre, wäre eine Zweierkoalition zwischen der FPK und dem Team Stronach. Sie verfehlen die Mehrheit um vier Prozent – allerdings ginge eine Dreierkoalition mit dem BZÖ.  Ebenfalls nicht möglich ist eine rot-schwarz-grüne Mehrheit, da dafür sechs Prozent auf die 50 fehlen. Es bleibt also spannend.

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