Kärnten Sonntagsfrage: ÖVP rutscht wieder in die Einstelligkeit

29. Januar 2013 § Hinterlasse einen Kommentar


Bereits vergangene Woche Donnerstag kam eine aktuelle Sonntagsfrage zur Kärntner Landtagswahl am 3. März heraus. Die letzte Umfrage zu diesem Thema vom Klagenfurter Humaninstitut haben wir Anfang November untersucht und seitdem hat sich einiges getan.

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Das Team Stronach hat diese Statistik bereits vergangenen Donnerstag auf Facebook veröffentlicht, obwohl auf der Internetpräsenz des Humaninstitut kein Hinweis zu dieser Umfrage zu sehen war. Erst am Sonntag vernahm man, dass diese Wählerbefragung tatsächlich echt ist. Unsere letzte Wahlumfrage des Humaninstitut datiert vom 5. November und mit dieser werden wir auch hauptsächlich den Vergleich ziehen. 650 wahlberechtigte KärntnerInnen nahmen an der Umfrage teil und gaben ihr aktuelles politisches Statement ab.

Die Parteien im Einzelnen
Die SPÖ von Peter Kaiser übernimmt hier wieder die Spitzenposition, nachdem sie im November mit 27 Prozent noch hinter der FPK landete. Aber dem besten Ergebnis entspricht dies nicht. Bei Hajek Anfang Dezember lag man mit 33 Prozent acht Prozentpunkte vor den Freiheitlichen und in der darauffolgenden Market-Befragung mit 400 Partizipienten konnte man die Partei von Kurt Scheuch auf 17 Prozent distanzieren. Allerdings haben wir in der damaligen Analyse bereits darauf hingewiesen, dass die Umfrage sich sehr von den Anderen unterscheidet und auch dementsprechend zu behandeln ist.

Bereits zum fünften Mal in Folge belegt die FPK Rang zwei in Sonntagsfragen, nur in der Letzten vom Humaninstitut Anfang November belegte sie den ersten Platz. Das wiederum wiederholte sich danach nie wieder – allerdings lag sie trotz ihres Verhaltens bei den zwölf Neuwahlanträgen auch nie schlechter. Dass in Wahrheit vielleicht sogar noch mehr drin ist als die hier erreichten 26 Prozent, zeigt die Erfahrung, dass die Freiheitlichen bei Wahlen immer besser dastehen als in den Umfragen davor. Ob das in Kärnten allerdings auch der Fall ist, wird sich am 3. März zeigen. Dass sie mit einem solchen Ergebnis aber auch Platz in der zukünftigen Regierung finden werden, sollte man auch nicht verleugnen.

Platz drei belegt das Team Stronach mit einem fulminanten Zugewinn. Nicht nur zur Wählerbefragung am 5. November, sondern auch zur Umfrage vom 1. Dezember, wo es mit dem bis dato besten Ergebnis aufwarten konnte und damals schon Platz drei belegte. Vermutlich ist es also tatsächlich so, dass das Team Stronach am Wahlabend als große Überraschung hervorgehen und sich wahrscheinlich genau so wie die FPK als Wahlsieger hinstellen wird. Denn in allen Wahlumfragen mit einer Teilnehmerzahl jenseits der 400 belegte das Team eine herzeigbare Prognose.

Ordentliche Einbußen muss hingegen Rolf Holub mit seinen Grünen hinnehmen. Die Partei rutscht auf das Ergebnis von Anfang Dezember, nachdem sie bei Market am 10. Dezember schon bei 17 Prozent waren. Damals war sogar eine rot-grüne Koalition möglich, von dieser sind sowohl SPÖ als auch die Grünen aktuell weit entfernt. Die Frage, die sich durch diese Umfrage stellt, ist, ob die Ökopartei am 3. März überhaupt zweistellig wird. Traditionell sehen die Prognosen – ganz konträr zu den Freiheitlichen – bei den Grünen immer besser aus als die tatsächlichen Wahlergebnisse.

Über einen Absturz unter die zehn Prozent muss sich auch die ÖVP beschweren, die bei der Umfrage von GMK und TrendCom bereits bei 15 Prozent waren. Aber momentan sieht es bei den Schwarzen so aus, als würde man wieder Ergebnisse liefern, die an die Zeit unmittelbar nach Josef Martinz‘ Rücktritt erinnern. Auch damals lag die Volkspartei einstellig hinter den Grünen. Allerdings – und das ist das Bemerkenswerte – ist der aktuelle Wert um einen Prozentpunkt besser als in der Humaninstitut-Umfrage vom November. Man darf also gespannt sein, wie zukünftige Prognosen aussehen. Möglicherweise sehen die Ergebnisse bei anderen Instituten besser aus.

Das BZÖ hingegen scheint sich wieder zu rehabilitieren, nachdem es am 10. Dezember bei Market bereits aus dem Landtag draußen war und in den folgenden Umfragen nie über fünf Prozent hinaus kam. Aktuell liegen sie mit neun gleichauf mit der ÖVP und würden den Wiedereinzug ins Landesparlament locker schaffen. Allerdings – und da ist er wieder, der hinterlistige Dämpfer – waren sie im November beim Humaninstitut mit zehn Prozent besser als diesmal. Auch hier darf man gespannt sein, wie zukünftige Sonntagsfragen aussehen.

Da es keine sonstigen Parteien in dieser Umfrage gibt, wenden wir uns nahtlos den düsteren Aussichten der Mehrheitsfindung zu. Und an dieser Stelle entschuldige ich mich sehr herzlich, dass ich bei der Gallup-Befragung am 12. Dezember das Team Stronach in der Grafik vernachlässigt habe – das Bild wurde mittlerweile aktualisiert.

Mehrheitsfindung
Da es bei dieser Umfrage alle sechs hier angegebenen Parteien in den Landtag schaffen, benötigt man für eine Majorität 50 Prozent – und diese erreichen in einer Zweierkoalition, wie schon in den letzten zwei Wählerbefragungen, nur die SPÖ gemeinsam mit der FPK. Der Wahlabend wird also nicht nur dahingehend spannend, was die einzelnen Parteien betrifft, sondern auch betreffend der Koalitionsmöglichkeiten.

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