Kärnten Sonntagsfrage: FPK wieder Nummer eins

10. November 2012 § 3 Kommentare


Etliche Monate nach dem riesigen Kärnten-Skandal und zehn abgelehnte Neuwahlanträge später, gibt es wieder einmal eine aktuelle Sonntagsfrage über das südlichste Bundesland Österreichs.

Der Sommer war geprägt vom Geständnis des mittlerweile – nicht rechtskräftig – verurteilten Steuerberater Dietrich Birnbacher. Er gestand, insgesamt sechs Millionen Euro für ein Gutachten von der Kärntner Landesregierung kassiert zu haben. Das und das danach folgende Geständnis des ehemaligen Kärntner ÖVP-Chef Martinz sorgte für das wohl größte politische Erdbeben seit Jörg Haiders tödlichen Unfall in Kärnten. Seitdem hagelte es einen Neuwahlantrag nach dem Anderen, die allesamt von der FPK durch Auszüge aus den Landtag verhindert wurden.

Die Sonntagsfragen unmittelbar nach diesem Skandal sahen horrende Ergebnisse für die Freiheitlichen. Anfang August sahen die Meinungsforschungsinstitute Gallup und Market die Landeshauptmann-Partei bei 26 bzw. 25 Prozent, drei Wochen später sah OGM die Dörfler-Partei wieder bei 30 Prozent, womit sie ex-äquo mit der SPÖ wieder auf Platz eins lagen. Gut zwei Monate später darf sich die FPK wieder über die alleinige Führung freuen.

Mit 29 Prozent liegt die Partei zwei Prozent vor der SPÖ. Diesen Prozentsatz mit der Landtagswahl 2009 zu vergleichen fällt schwer. Einerseits sind es die selben Leute, die vor knapp vier Jahren gewählt wurden, andererseits waren diese damals noch unter dem Dach der Jörg-Haider-Partei und man wird sich bei der kommenden Wahl – die aller Voraussicht nach am 3. März 2013 stattfinden wird – vermutlich als Sieger hinstellen, ganz unabhängig davon wie das Ergebnis aussieht – und die Statistik gibt ihnen sogar Recht.

Die SPÖ unter ihrem Landesobmann Peter Kaiser käme auf 27 Prozent, was sowohl gegenüber der vorhergehenden Umfragen im August, als auch zur Wahl 2009 Verluste bedeuten würde. In den Umfragen von Gallup und Market kamen die Sozialdemokraten auf 36 bzw. 35 Prozent, ein paar Wochen später bei OGM auf 30. Mittlerweile sehen sie sich mit einem Verlust von knapp zwei Prozenten zur Landtagswahl konfrontiert – damals erreichten sie rund 29 Prozent.

Die Grünen kämen mit 14 Prozent auf Platz drei. Sie würden am meisten von den Skandalen profitieren und sich gegenüber 2009 um fast zehn Prozent steigern. Auch historisch betrachtet wäre es das beste Ergebnis der Rolf-Holub-Partei – nie zuvor war sie in Kärnten zweistellig. Das beste Resultat rührte von 2004, wo sie 6,7 Prozent erreichte.

Das Team Stronach würde aus dem Stand heraus auf zwölf Prozent kommen. Der designierte Spitzenkandidat der Stronachpartei, Gerhard Köfer, gehört ja nicht zum neugegründeten Klub im Nationalrat. Offiziell heißt es, weil er sich für die Kärntner Landesgruppe im kommenden Wahlkampf engagieren soll. Inoffiziell spricht man davon, dass er sich nicht für einen Klub instrumentalisieren lassen wolle – also verbleibt er weiterhin als wilder Abgeordneter im Parlament.

Das BZÖ käme laut dieser Wählerbefragung auf zehn Prozent, was einen Verlust von 34,9 Prozent zu 2009 bedeuten würde. Die Umfragen im Sommer sahen jedoch noch düsterer für die „Orangenen“ aus. So sah OGM sie im August bei sechs Prozent, Market gar nur bei zwei, nur Gallup wies den selben Wert wie das Humaninstitut auf. Schon seit den ORF-Sommergesprächen ist bekannt, dass der BZÖ-Bundesobmann Josef Bucher als Spitzenkandidat antreten wird, jedoch nur als gewählter Landeshauptmann in den Kärntner Landtag einziehen wird – also ähnlich wie es sein FPÖ-Kollege Strache 2010 in Wien handhabte.

Historische Verluste würde die ÖVP einfahren. Sie würde von 16,8 auf acht Prozent heruntersacken. Hier dürfte das Geständnis vom ehemaligen Landeschef Josef Martinz längerfristige Nachwirkungen haben. Auch im Sommer musste die Partei in Umfragen schon Verluste hinnehmen. Bei Market waren sie so groß wie diesmal, nur Gallup (zwölf) und OGM (13) waren damals optimistischer.

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